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Klettertour mit dem Mountainbike: Unterwegs auf der alten Ponalestraße
Der Gardasee ist seit Jahrzehnten ein Traumziel für Mountainbiker. Am Seeufer blühen die Zitronen, während gewaltige Zweitausender die atemberaubende Kulisse bilden.
Am Nordufer sollten sich Mountainbiker einquartieren, die eine Klettertour bis zum Ledrosee über die alte Ponalestraße in Angriff nehmen wollen.
Kraxeln am Gardasee-Nordufer
Senkrecht streben die Felswände in die Höhe, das Wasser des Gardasees schimmert kobaltblau und der alte Ortskern von Riva del Garda strahlt unerschütterliche Ruhe aus. Diese Zutaten bilden das Geheimrezept für eine der schönsten Mountainbike-Routen am größten See Italiens. Die alte Ponalestraße windet sich von Riva kommend stetig in die Höhe. Sie verbindet das Ufer des Gardasees mit dem auf einer Höhe von 655 m gelegenen Ledrosee.
Keine andere Mountainbike-Route am Gardasee bietet so spektakuläre Aussichten auf die blaue Wasserfläche und das Monte-Baldo-Massiv am gegenüberliegenden Ufer. Das Beste: Die alte Ponalestraße ist komplett autofrei, was die Tour zu einem Genuss für eingefleischte Radfahrer macht.
8 Tunnel und fantastische Aussichten
Eine Rundtour auf der Ponalestraße beginnt und endet in Riva del Garda am Nordufer des größten italienischen Sees. Ein Großteil der Strecke wurde in die senkrecht aufsteigenden Felswände der Gardaseeberge gefräst. Den Abgrund auf der einen Seite und zernarbte Felswände auf der anderen Seite geht es in einer konstanten Steigung bergauf. Über der alten Verbindungsstraße hängen Felswände wie eine Höhlendecke.
8 Tunnel müssen Sie durchqueren und nach jeder Passage gerät die glitzernde Wasserfläche des Gardasees erneut ins Blickfeld. Spektakuläre Fotomotive tauchen hinter jedem Tunnelausgang auf. 330 Höhenmeter müssen Sie mit dem Mountainbike überwinden, bis Sie die Fraktion Biacesa am östlichen Eingang des Ledrotales erreicht haben. Oben teilt sich die Ponalestraße in zwei Arme auf. Während es auf der linken Seite nach Pregasina geht, führt die rechte Abzweigung zum Ledrosee, der sich mit seinem glasklaren Wasser für ein erfrischendes Bad anbietet.
Drei Jahre Bauzeit
Drei Jahre (1848 bis 1851) dauerte der Bau der alten Ponalestraße am Nordufer des Gardasees. Damals gab es keine andere Straßenverbindung vom Gardasee in das Ledrotal. Im Zweiten und Dritten italienischen Unabhängigkeitskrieg wurde schnell die strategische Bedeutung der Straße klar. Die Truppen des Kaiserreichs Österreich-Ungarn errichteten nach 1860 eine Artilleriestellung an der Straße. 1904 kam eine Straßensperre hinzu, die sich am dritten Tunnel befindet.
Angesichts der schmalen, aus dem Fels gefrästen Ponalestraße scheint es unglaublich, dass im Jahr 1891 das erste Automobil die Strecke bewältigte. Damals machten Erdrutsche und Steinschlag die Straße regelmäßig unpassierbar. Der letzte verheerende Erdrutsch mit mehreren Todesopfern ereignete sich im Jahr 2000. Erst nach umfangreichen Sanierungs- und Sicherungsarbeiten wurde die Ponalestraße im Jahr 2004 wieder für den Fußgänger- und Radverkehr freigegeben.
Streckenverlauf
Die alte Ponalestraße nimmt am Seeufer in Rive del Garda ihren Anfang und verläuft zunächst parallel zur Autostraße Gardesana Occidentale in Richtung Limone. Kurz, bevor die Autostraße in einem Tunnel verschwindet, zweigt die Ponalestraße nach oben ab. Der Schotterweg führt leicht bergan und wird von Radfahrern und Fußgängern gleichermaßen genutzt. Mehrere Tunnel müssen Sie passieren, bis Sie nach rund drei Kilometern die Straße in Richtung Pregasina erreichen. Sie wurde erst 1956 fertiggestellt und windet sich in Serpentinen empor.
Die Ponalestraße endet an einer Schranke. Allerdings müssen Sie nicht auf der Autostraße weiterfahren, sondern Sie folgen den braunen Schildern, die die empfohlene Mountainbike-Route markieren. Es geht bergauf und bergab auf einem Schotterweg weiter bis zum kleinen Dorf Prè. Nach einer Reihe knackiger Anstiege breitet sich vor Ihren Augen der idyllische Ledrosee aus. Eine Rast können Sie in Molina di Ledro oder Pieve di Ledro einlegen, bevor Sie den Rückweg über die alte Ponalestraße antreten.
Tipps für eine entspannte Mountainbike-Tour
Damit die Mountainbike-Tour auf der alten Ponalestraße zu einem entspannten und unterhaltsamen Ausflug im Fahrradsattel wird, haben wir einig Tipps für Sie zusammengestellt.
- Am Startpunkt in Riva ist das Angebot an Parkplätzen begrenzt. Wenn Sie kein Ferienhaus am Gardasee in der Stadt gebucht haben und mit dem Auto anreisen, stehen am frühen Vormittag die Chancen am besten, einen der begehrten Parkplätze zu ergattern.
- Eine Regenjacke sollten Sie im Gepäck mitführen, denn das Wetter kann in den Gardaseebergen schnell umschlagen.
- Kioske gibt es an der Strecke zwischen Riva und dem Ledrosee nicht. Genügend Trinkwasser sollten Sie aus diesem Grund ebenfalls mitführen.
- Da es in den Tunneln stockfinster ist, darf künstliche Beleuchtung, am besten eine Stirnlampe, im Gepäck nicht fehlen.
- Die Ponalestraße ist für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. An schlecht einsehbaren Stellen sollten Sie aus Sicherheitsgründen das Tempo reduzieren. Sollte der Wetterbericht vor Gewittern in der Gardaseeregion warnen, verzichten Sie besser auf eine Radtour auf der alten Ponalestraße. Die Gefahr von Erdrutschen und Steinschlägen steigt bei diesen Bedingungen an.
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